Missbraucht by Reinhard Berk

Missbraucht by Reinhard Berk

Autor:Reinhard Berk [Berk, Reinhard]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-06-04T22:00:00+00:00


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18.06.1994

"Kein Wort zum Doktor hast du gehört Uwe? Wir sagen ihm, dass alles genauso gelaufen ist, wie wir es geplant haben. Er braucht von dem ganzen Scheiß nichts zu wissen", Nicoletta versuchte ihrem Freund einzuimpfen, inwieweit sie vorhatte, Dr. Friedhelm Heb über die Geschehnisse in Achern zu unterrichten.

"Aber er wird doch fragen."

"Natürlich wird er fragen, aber wir sagen, dass alles geklappt hat. Er wird doch nie erfahren, was passiert ist."

"Und wenn er es in der Zeitung liest?“, fragte Uwe Stromberg skeptisch.

"Was soll er lesen? Dass in einem Kaff im Schwarzwald eine Wirtschaft abgebrannt ist? Er weiß doch noch nicht einmal, wo wir genau gewesen sind und unsere zwei Freunde sind nur noch ein kleines Häuflein, in einem Riesenhaufen Asche."

"Na ja gut Nicoletta, du machst das schon. Nee, was ist das ein Mist", Uwes Zweifel klangen deutlich aus seiner Bemerkung heraus.

Nachdem sie sich ein letztes Mal abgesprochen hatten, traten sie in Dr. Hebs Büro.

Es war Samstag, aber sowohl die Rumänin als auch Uwe Stromberg mussten arbeiten. Ihre Pause nutzten sie, um ihren Komplizen darüber zu informieren, wie alles gelaufen war auf ihrer Odyssee mit dem toten Frank Baumel.

Nicoletta klärte ihn mehr oder weniger korrekt auf. Bis zum Verschnüren der Leiche hielt sie sich an die Wahrheit, wobei sie natürlich ihre Art der Bezahlung für Ilias Hilfe, geflissentlich ausklammerte. Ihre Geschichte endete mit einem feinen "Seebegräbnis" für den Pädophilen Baumel.

"Die Polizei wird in den kommenden Tagen Fragen stellen, das ist euch wohl klar", sagte der Doktor.

"Na und! Wir machen einfach die drei Affen. Nichts sehen, nichts hören, nichts sprechen", Uwe klang plötzlich wieder ein ganzes Stück optimistischer. Er hatte die ganze Zeit aufmerksam zu gehört, als Nicoletta ihrem Chef und Mittäter über die Ereignisse in Achern in einer sehr eigentümlichen Weise informierte. Dr. Friedhelm Heb machte auf Uwe den Eindruck, dass er Nicolettas Ausführungen Glauben schenkte und mit dem Erfolg, ihrer Fahrt zufrieden war. Dass ihr Ausflug einen Tag länger als geplant gedauert hatte, schien ihn nicht weiter zu stören. All das machte Uwe zusehends zuversichtlicher, wenn er über die ganze Geschichte nachdachte. Die größte Zufriedenheit brachte ihm aber der Gedanke, an den toten Ilia.

"Es wird doch bloß Routine werden, wer sollte uns mit dem Verschwinden in Verbindung bringen?" versuchte Nicoletta beruhigend einzuwirken.

"Du hast am wenigsten zu befürchten, dich werden sie kurz befragen und dann lassen sie dich in Ruhe. Du hast doch gar nichts mit Frank zu tun gehabt, wer sollte auf die Idee kommen, einen Zusammenhang zwischen dir und ihm zu konstruieren. Nein, du brauchst dir die wenigsten Gedanken zu machen. Uwe und ich, wir werden schon härter ran genommen, wir haben ihn viel besser gekannt, von uns wollen sie was wissen."

"Was soll es? Wir erzählen einfach, wie es war und fertig. Die Sache mit dem Kleinen erfährt doch niemand", Uwe tat es jetzt locker ab.

"So einfach werden die keine Ruhe geben, Frank war ein wichtiger Mann im Ort." entgegnete Heb.

"Aber wer sollte uns ein Motiv nachweisen? Wenn wir nichts sagen, kann uns niemand etwas beweisen, nie", Nicoletta hörte sich sicher an.



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